Perfekte Erdbeeren, pralle Blaubeere und knallig-rote Johannisbeeren – in Plastikschälchen verpackt – liegen in der Auslage der Frischeabteilung ebenso wie Tomaten in unterschiedlichen Varianten. Das ganze Jahr über sind fast alle Gemüse- und Obstsorten im Supermarkt zu erhalten. Wir haben die Wahl, wofür wir uns entscheiden. Wer etwas für die Umwelt tun möchte, greift öfters zu regionalen, saisonalen und biologisch erzeugten Produkten. Das nützt nicht nur dem Klima, sondern hat auch sonst viele Vorteile.

Durch kurze Transportwege kann die Ware reif geerntet werden und schmeckt natürlich viel aromatischer. Darüber hinaus stärken wir mit unserem Einkauf regionaler Erzeugnisse die Bauern und Betriebe vor Ort. Kaufen können Sie die Erzeugnisse nicht nur in Super- oder auf Wochenmärkten, sondern auch direkt bei den Landwirten: Viele von ihnen betreiben Hofläden, in denen Sie Eier, Milch und Kartoffeln anbieten. Saisonale Gemüse wie Kürbisse, Kohl, Äpfel und Birnen sind ebenfalls frisch im Angebot. Imkerhonig, selbst hergestellte Fruchtaufstriche und Fleischprodukte runden das Sortiment ab. Einige Landwirte halten robuste Rinder, die das ganze Jahr auf der Weide grasen. Geschlachtet wird erst, wenn ein Rind verkauft ist. So erhalten Sie gesundes Fleisch zu bestimmten Terminen und können es einfrieren. Bei Best Beef Ostholstein zum Beispiel leben Black-Welsh-Rinder das ganze Jahr auf den weitläufigen Weiden der idyllischen Region und werden von der Geburt bis zur Schlachtung behutsam betreut. Der landwirtschaftliche Familienbetrieb hat sich mit Leidenschaft auf die Zucht dieser Rinderrasse spezialisiert und gewährleistet einen respektvollen Umgang mit den Tieren sowie Fleisch höchster Qualität. Infos finden Sie unter https://bestbeef-oh.de.

Sehr zu empfehlen ist außerdem Wildfleisch aus der Region. Rehe, Wildschweine und Hirsche leben in Wäldern der Region: Das schont die Umwelt und ist nachhaltig, da es keine langen Transportwege gibt und die Tiere artgerecht in natürlicher Umgebung leben. Das delikate Fleisch ist nicht nur cholesterinarm und enthält viele gesunde Nährstoffe, sondern ist vielfältig in den Zubereitungsmöglichkeiten – vom klassischen Braten bis zur Wildsuppe. Sie erhalten das Fleisch bei Förstern und Jägern der Region.

 

Solidarische Landwirtschaft

Ihnen fehlt die Zeit für Einkäufe auf Märkten und bei den Erzeugern. Da bietet sich die Abokiste an, die regelmäßig mit frischem Gemüse und Obst bis vor Ihre Haustür geliefert wird. Einige landwirtschaftliche Betriebe bieten diesen Service auch vor Ort an, wie beispielsweise die solidarische Landwirtschaft Hof Windberg in Kasseedorf. Dabei sind die Abokisten ohne Zwischenhändler und völlig verpackungsfrei an bestimmten Depotstandorten abzuholen.

Wer noch mehr für die Umwelt tun möchte, entscheidet sich für Bio-Produkte: Sie sind nachhaltiger als konventionelle, weil nach dem Kreislaufgedanken gewirtschaftet wird. Das bedeutet, dass nur wenige Hilfsmittel eingesetzt werden und der Boden fruchtbar bleibt. Die ressourcenschonende und umweltverträgliche Form der Landwirtschaft arbeitet nachhaltig im Einklang mit der Natur. Eine tierfreundliche Haltung und die Bewahrung der Arten gehören ebenso zu den Hauptgedanken wie die Reduzierung des Wasserverbrauchs.

Beispiel Avocado

Die fettreiche, gesunde Frucht gilt als Superfood und vom Inhalt her ist sie es sicher auch. Doch leider gedeiht sie bei uns nicht, denn sie liebt viel Sonne und ein feuchtwarmes Klima. Ursprünglich kommen Avocados aus Südmexiko, wo sie schon seit über 10.000 Jahren angebaut werden. Da die Nachfrage immer größer wird, haben große Konzerne mit riesigen Plantagen u. a. in Südspanien, Mexiko, Peru und Indonesien Kleinbauern verdrängt – großflächige Waldrodungen kamen und kommen immer noch hinzu. Nach der Ernte – dann sind sie fest und noch unreif – gelangt die empfindliche Ware per Flug oder in gekühlten Containerschiffen zu uns, um in klimatisierten Lagerhallen in einem aufwendigen Schnellverfahren zu reifen. Dann muss sie zügig im Einzelhandel verkauft werden, weil sie durch Druckstellen schnell verdirbt. Das führt sehr häufig dazu, dass viele Früchte im Müll landen. Entscheiden Sie sich lieber für unreife Avocados ohne Aufschriften wie „essbar“. Sie reifen bei Zimmertemperatur zu Hause gut nach.

Der Wasserverbrauch der Bäume ist immens: 1.000 bis 1.300 Liter werden für ein Kilogramm der Früchte gebraucht. In ohnehin trockenen Regionen, wie zum Beispiel in Chile oder Israel, führt das zu Trinkwassermangel und ökologischen Schäden. Auf der einen Seite riesige Monokulturen mit grünen Avocadobäumen – daneben ausgetrocknete Flussbetten. Weiterer Nachteil: Monokulturen kommen nicht ohne Pflanzenschutzmittel aus, die für Menschen, Tiere und Pflanzen schädlich sind. Einen kleinen Vorteil bringen Bio-Avocados, die pestizidfrei angebaut werden und häufig kleiner sind, wodurch auch ihr Wasserverbrauch nicht ganz so hoch ist wie bei denen aus konventioneller Landwirtschaft.

Tipp: Eine Alternative zur Guacamole mit Avocados kann etwa ein Erbsenpüree sein –
verfeinert mit Walnüssen, Joghurt und Kräutern.

Weitere grüne Tipps 

Viele Einkäufe sind sicher gut zu Fuß, mit dem Rad oder dem öffentlichen Nahverkehr zu erledigen. Nützlich sind Einkaufslisten, wobei pflanzliche Produkte den überwiegenden Teil unserer Ernährung ausmachen sollten. Weiterer Aspekt, den wir auch positiv beeinflussen können, ist die Lebensmittelverschwendung. Viel zu vieles landet in der Tonne!

„Weltweit gehen große Mengen der produzierten Lebensmittel verloren. In Deutschland entstehen rund 60 Prozent der Lebensmittelabfälle in Privathaushalten, wobei vor allem Obst und Gemüse, Speisereste, Brot und Backwaren weggeworfen werden“, ist zum Thema beim Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zu lesen. Es wird einfach zu viel eingekauft und nicht gut geplant. Meist lohnen sich Großpackungen nicht, aber ein Blick in die Kühl- und Vorratsschränke schon. Häufig sind Lebensmittel wie Konserven und Milchprodukte länger haltbar als auf dem Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben. Da können Sie sich getrost auf Ihren Geruchs- und Geschmackssinn verlassen.

Meal Prep – das Vorkochen – ist eine gute Idee. Man spart Zeit und Geld, wenn man seinen Lieblingseintopf für mehrere Tage zubereitet. Es lassen sich auch Portionen gut einfrieren, um mal schnell etwas auf dem Teller zu haben. Ebenso an die richtige Lagerung sollte man denken, denn vieles hält sich im Kühlschrank länger, mit Ausnahme von etwa Tomaten und Bananen. Brot lässt sich gut im Brotkasten aufbewahren und Kartoffeln sowie Zwiebeln mögen es gern kühl und dunkel – getrennt voneinander. Denn Zwiebeln lassen durch ihr Reifegas Ethylen Kartoffeln schneller keimen.

Seien Sie mal kreativ: Sind doch zu viel Gemüse und Pasta übrig, kann man alles im Ofen mit Ei und Käse überbacken. Auch Ofenchips aus frischen Gemüse- und Obstresten wie Rote Beete oder Äpfeln sind schnell nebenbei zubereitet. Aus hartem Brot kann man Semmelbrösel reiben oder Croûtons für Salate in etwas Öl rösten. Leckere Rezepte gibts auch in der „Zu gut für die Tonne!-App“ unter www.zugutfuerdietonne.de/app. Es gibt viele kleine Dinge, die wir leicht im Alltag ändern können. Das muss jeder für sich herausfinden, aber jeder Beitrag zählt! (rt)